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Sportlerehrung 2018

Es ist bereits gute Tradition in Rinteln geworden, dass von einer neutralen Jury Sportlerinnen und Sportler für herausragende sportliche Leistungen bzw. besonderes Engagement für den Sport in Rinteln ausgewählt und von Bürgermeister Thomas Priemer  geehrt werden. 

Aus einer Vielzahl von Vorschlägen hat die Jury folgende interessante Sportlerinnen und Sportler ausgewählt:

A-Juniorenfußballer des SC Rinteln

Tragische Helden -  Zweimal Zweiter: A-Junioren-Fußballer des SC Rinteln werden Vizemeister und Vizepokalsieger

Sie sind tragische Helden: Die A-Juniorenfußballer des SC Rinteln spielten eine herausragende Saison, doch es fehlte die Krönung. Das Team vom Trainerduo Thomas Bedey und Lothar Rachow wurde in der Bezirksliga Vizemeister und auch das Endspiel im Bezirkspokal ging knapp verloren.

In der Punktspielserie blieben die Rintelner Nachwuchsfußballer in 22 Spielen 19 Mal unbesiegt, 17 Mal verließ der SCR als Sieger den Platz. Doch zur Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Landesliga reichte es nicht, denn die JSG Steimbke gewann auf dem Steinanger das entscheidende Spiel um den Titel mit 3:2. Der SCR führte bereits mit 2:0, doch der Meister drehte das Match noch.

Das Bezirkspokalendspiel gegen die JSG Wedemark war an Dramatik nicht zu überbieten. Wieder lag der SCR mit 2:0 in Front, doch die JSG glich mit der letzten Aktion zum 2:2 aus. Keeper Hinrich Gudehus traf kurz vor dem Abpfiff der regulären Spielzeit. In der Verlängerung brachte Jonas Kütemeyer den SCR erneut in Führung, doch auch diesen Vorsprung retteten die Rintelner nicht über die Zeit. Wieder kassierte der SCR in der Nachspielzeit den Ausgleich. Die Spieler waren geschockt. Im Elfmeterschießen hatte dann der Gegner die besseren Nerven und holte sich den Pokaltriumph.

Grund zum Jubel gab es für die Youngster aber trotzdem noch. Denn viele Spieler hatten maßgeblichen Anteil am Wiederaufstieg der ersten Herrenmannschaft in die Bezirksliga und am Klassenerhalt der Herrenreserve in der 1. Kreisklasse. „Die 18-jährigen Nachwuchsfußballer mussten nach der Winterpause vier- bis fünfmal die Woche ein Pflichtspiel bestreiten“, erklärt Trainer Thomas Bedey. Ob die vielen Spiele Auswirkung auf die Kondition und Konzentration der Youngster hatte, bleibt nur zu mutmaßen. „Vielleicht fehlten den Jungs in den beiden entscheidenden Spielen ein paar Körner“, vermutet Trainer Lothar Rachow.

Doch im Verein sind alle Stolz auf die Youngster. „Sie haben eine super Serie gespielt, alles gegeben und tragen das Vereinsemblem im Herzen“, findet das Trainergespann sowie der Vorstand nur lobende Worte für alle A-Juniorenspieler. Besonders erfreut sind Trainer und Vorstand über die Tatsache, dass die von anderen Vereinen umworbenen Rohdiamanten alle beim SC Rinteln geblieben sind.

 

Ida Luise Niederdorf

Niederdorf und Dressman sind ein Traumpaar - 18-jährige Dressurreiterin gehört in Niedersachsen zu den Besten

Die beiden harmonieren prächtig und gehören in Niedersachsen zu den Besten im Dressur-Viereck. Die Rede ist von Ida Luise Niederdorf und ihrem 13-jährigen Hannoveraner Dressman. „Er ist mein Lieblingspferd, extrem nervenstark, auf ihn ist immer Verlass“, erzählt das Nachwuchstalent mit funkelnden Augen.

Bei den Landesmeisterschaften holte sich das Duo in der Klasse M mit zwei Sternen den Bronzeplatz, beim Preis der Zukunft freute sich die 18-Jährige über Rang neun, beeindruckend war auch das Ambiente beim internationalen Pfingstturnier in Wiesbaden, wo Platz vier heraussprang. „Wir ritten im Park von Schloss Biebrich, das war einmalig schön“, berichtet die Schülerin, die nächstes Jahr ihr Abitur macht.

Auch für die deutschen Jugendmeisterschaften der Altersklasse U 18 qualifizierte sie sich. 42 Teilnehmerinnen waren am Start und es reichte mit fast 68 Prozent für Platz 25. „Ich hatte am ersten Tag von einem Punktrichter eine schlechte Bewertung bekommen. Er sah mich auf Rang 31, die anderen beiden auf den Plätzen 14 und 15. Da die Leistungsdichte sehr eng ist, war eine bessere Platzierung nicht mehr möglich“, erklärte Niederdorf. Aber mit ihrer Leistung war die Rintelnerin, die für die TG Schaumburg startet, sehr zufrieden. „Die Ausführungen waren gut und fehlerfrei“, meint die begabte Dressurreiterin.

Das Talent und die Pferdebegeisterung hat sie von ihrer Mutter Sina in die Wiege gelegt bekommen. „Ich bin in jungen Jahren schon auf dem Sattel vorne mitgeritten“, erinnert sich Niederdorf. Bereits mit vier Jahren hatte sie ihr erstes Pony. Heute stehen bei Familie Niederdorf neun Pferde im Stall. Ida Luise gehören neben Dressman noch Don Dino und Caleo. Jeden Tag ist die 18-Jährige im Trainingsviereck zu sehen. „Das sind täglich zweieinhalb Stunden Training, mit Absatteln komme ich auf vier Stunden“, zählt Niederdorf auf. Zudem trainiert sie im Stützpunkt in Nienburg und nimmt auch an den Bundestrainer-Lehrgängen in Verden oder Warendorf teil.

Die Dressur mache ihr mehr Spaß als das Springreiten. „Ich habe beides in jungen Jahren ausprobiert und bin bei der Dressur hängen geblieben. In der Dressur reitet man präziser und genauer, das ist mein Ding“, erklärt die sympathische 18-Jährige.

Im nächsten Jahr rückt Niederdorf in die Altersklasse U 21 auf. Da will sie an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen und ihren Leistungsstand weiter verbessern. Auch wird sie ihr Abitur 2019 bauen. Was danach kommt, ist noch ungewiss. „Mein beruflicher Werdegang ist noch völlig offen. Nur eins ist klar: Ich möchte gerne weiter reiten. Ich hoffe, ich kann Beruf und Hobby vereinbaren“, wünscht sich die 18-Jährige eine Zukunft auf dem Rücken ihrer Pferde.

Matthias Radtke

Der Unbesiegbare; 28:0-Bilanz: Tischtennisspieler Matthias Radtke bleibt in der Bezirksoberliga ungeschlagen

Diese Tischtennis-Saison war einzigartig: Matthias Radtke eilte in der Bezirksoberliga von Sieg zu Sieg, bilanzierte mit einer weißen Weste. 18 Einzel, 18 Siege. Zudem gewann er an der Seite von Partner Patrick Niepelt alle zehn Doppel und wieder war die Bilanz makellos. Der 33-jährige Radtke war unbesiegbar und schloss die Serie mit 28:0-Siegen ab. Für seine Mannschaft, dem TSV Todenmann-Rinteln, reichte es zur Vizemeisterschaft. In der anschließenden Relegation wurde allerdings der Aufstieg in die Landesliga verpasst.

„Das war eine absolute Ausnahmesaison. Dass du ungeschlagen bleibst, passiert eher selten, denn meist kommt zumindest einer, der dich weghaut“, erklärt der Elektromeister.

Mit zehn Jahren hat Radtke mit dem Tischtennis angefangen und er wusste sofort: „Das ist meine Sportart.“ Kein Wunder, denn das Spiel mit dem Zelluloidball hat er im Blut. Seine Mutter Ruth war eine sehr starke Tischtennisspielerin. Unter ihrem Mädchennamen Budde spielte sie für die Rintelner in der 1. Bundesliga.

Radtke ging viele Jahre für den TSV Fuhlen auf Punktejagd, war in der Oberliga und Verbandsliga erfolgreich. Seit fünf Jahren zieht er das Trikot des TSV Todenmann-Rinteln an. „Ich musste wegen meiner Meisterschule kürzer treten, deshalb bin ich nach Todenmann-Rinteln gewechselt“, verrät die Nummer eins des TSV. Er fühlt sich in seinem Verein pudelwohl. „Wir haben einen super Teamgeist, deswegen spiele ich ja auch so gerne Tischtennis“, sagt Radtke. Man stehe zwar meist alleine am Tisch, aber jeder Sieg zähle für die Mannschaft. „Das ist das schöne“, verrät Todenmanns Nummer eins.

Sein Rückhand-Top-Spin-Schuss ist eine richtige Waffe. Das ist sein Paradeschlag. Aber die Gegner kennen ihn. „Sie spielen mir oft auf die Vorhand, aber ich war in der Vorsaison gut in Form, weil ich viel trainieren konnte, dann bin ich zwei Klassen besser als untrainiert“, berichtet Radtke, der aktuell einen QTTR-Wert von 1930 hat. Er lag auch schon bei 2000. Der Routinier kann sich in brenzligen Situationen auf seine Erfahrung verlassen. „Ich weiß, was zu tun ist, wenn es eng wird“, sagt Radtke.

Den Nimbus der Unbesiegbarkeit ist Radtke in der neuen Serie bereits nach dem dritten Einzel los. Beim 9:1-Erfolg seines TSV in Sarstedt erwischte es ihn im ersten Einzel. Die Erklärung liefert Todenmanns Spitzenspieler gleich mit: „Eine neue Freundin, ein Hausbau, da leidet das Training und prompt stimmt die Beinarbeit nicht mehr.“ Für den TSV wird es eine ruhige Saison. Mit dem TSV Algesdorf II und TTS Borsum II gibt es zwei turmhohe Favoriten für den Aufstieg. Die Todenmanner müssen dagegen im Mittelkreuz auf Sinan Boga und Paul Albrecht verzichten. „Wenn alles super läuft, dann werden wir Dritter oder Vierter. Aber das ist kein Beinbruch. Die Hauptsache ist, wir haben als Mannschaft viel Spaß“, findet Radtke.

 

Niklas Schaper

Mit Rockmusik zum Sieg; Der elfjährige Niklas Schaper ist Karate-Landesmeister und fährt zu den Deutschen Meisterschaften

Er eilt von Sieg zu Sieg und legt seine Gegner reihenweise auf die Matte. Der elfjährige Niklas Schaper gehört im Karate in seiner Altersklasse in Niedersachsen zu den Besten. Als Landesmeister fährt der Rintelner am 10. November zu den Deutschen Meisterschaften nach Ilsenburg und vertritt dort die Farben des 1. Shotokan Karate Dojo Rinteln.

„Da will ich Deutscher Meister werden“, verfolgt Niklas Schaper ehrgeizige Ziele. Sein Trainer Stephan Roje glaubt an ein Treppchenplatz seines Schützlings. „Die Konkurrenz ist groß, Niklas muss auch ein wenig Losglück haben. Dann kann ein Podestplatz herausspringen“, hofft sein Trainer auf eine Medaille.

Mit sechs Jahren ging Niklas mit einem Freund zum ersten Mal zum Karate. Denn Fußball ist nicht sein Ding. Sein Kumpel hörte auf, aber Niklas machte weiter. In seinen Anfängen war er nicht so erfolgreich. „Da wollte er schon aufhören“, erinnert sich sein Vater Olaf zurück. Aber Niklas ist sehr ehrgeizig und so biss er sich durch. Er gewann die Hamburg Open, siegte bei einem Turnier in Oldenburg im Kumite in den Altersklassen U 12 und U 14 sowie mit der Mannschaft. Dreimal die Woche für zwei Stunden trainiert der Schüler der 6. Klasse des Gymnasiums Ernestinum. Dazu kommt noch einmal im Monat ein ganztägiges Kadertraining in Syke. „Er trainiert immer vorbildlich, versucht die Maßgaben optimal umzusetzen“, lobt Trainer Roje. Sein Paradeangriff ist ein Ura-Mawashi-Geri, ein Fußtritt zum Kopf.

In den nächsten Wochen wird weiter hart trainiert, damit der Traum von einer DM-Medaille Wirklichkeit wird. Schaper hat seinen eigenen Kampfschrei und auch gewisse Rituale vor den Kämpfen. Damit er nicht abgelenkt ist, darf der Elfjährige einen Tag vor den Wettkämpfen nicht am Computer zocken. „Man muss hoch konzentriert sein, jede Unachtsamkeit wird sofort bestraft“, weiß der Nachwuchskarateka. Zur Einstimmung auf die Kämpfe hört Niklas Rockmusik von ACDC oder Eminem. „Das pusht mich und dann geh ich top-motiviert in den Wettkampf“, verrät Niklas seinen Trick. Wenn er dann mal ein wettkampffreies Wochenende hat, dann genießt er es, mit seinem Vater zum Angeln zu gehen.