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Der Preisträger 2024

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Haber

Professor em. Dr. Dr. h.c. Wolfgang Haber, Jahrgang 1925, studierte Botanik, Zoologie, Chemie und Geographie an den Universitäten Münster, München, Basel, Stuttgart und Hohenheim. Von 1957 bis 1962 wirkte er als Wissenschaftlicher
Assistent an der Universität Hohenheim bei Prof. Dr. Heinrich Walter. Von 1962 bis 1966 war er Kustos und stellv. Direktor des Landesmuseums für Naturkunde in Münster. Von 1966 bis 1993 bekleidete er als Univ.-Professor (Ordinarius) bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1993 den Lehrstuhl für Landschaftsökologie der Technischen Hochschule München.

Seine Arbeitsschwerpunkte lagen in der ökologischen Ausbildung in den Studiengängen Landespflege, Agrarwissenschaften, Geographie, Gartenbauwissenschaften, Ökotrophologie und Umweltschutztechnik. Er beschäftigte sich mit Grundfragen der allgemeinen und theoretischen Ökologie; Anwendung der Ökologie in der Landnutzung, insbes. im Naturschutz, in der landwirtschaftlichen Nutzung und in der Flurbereinigung.

Prof. Haber prägte die wissenschaftliche und umweltpolitische Entwicklung des Naturschutzes in Deutschland und im internationalen Bereich entscheidend mit. Er war an der Begründung der Biotopkartierung und an der Errichtung der ersten deutschen Nationalparke (Nationalpark Bayerischer Wald, Nationalpark Berchtesgaden) an führender Stelle beteiligt. Mit seiner Lehr- und Forschungstätigkeit seit den 1960er Jahren leistete er Pionierarbeit im Bereich der ökologischen Grundlagen des Naturschutzes, der Landes- und Landschaftspflege sowie der Landschaftsplanung.

Weitere Mitgliedschaften und Ehrenämter:

1973 bis 1994 Mitglied des Beirates für Naturschutz und Landschaftspflege beim Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bzw. seit 1986 beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie bei der Bayerischen Staatsregierung;

1976 bis 1991 Mitglied des Präsidiums der Bayerischen Akademie für Naturschutz und Landespflege sowie Vorsitzender deren Kuratoriums;

1979 bis 1990 Präsident der Gesellschaft für Ökologie, seit 1993 deren Ehrenmitglied;

1981 bis 1990 Mitglied, ab 1985 Vorsitzender des Rates von Sachverständigen für Umweltfragen der Bundesregierung;

1988 bis 1994 Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der UNESCO für Biosphärenreservate;

1990 bis 1996 Präsident der International Association of Ecology (Intecol);

Ehrenpräsident der Deutschen Orchideen-Gesellschaft; Mitglied der Akademie für Raumforschung und Landesplanung, der British Ecological Society, der Ecological Society of America u. v. m.

Auszeichnungen (Auszug)

1973 Bayer. Verdienstorden,
1982 Bundesverdienstkreuz am Bande,
1986 Bruno H. Schubert-Preis und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse,  
1988 Justus von Liebig-Preis,
1989 Ehrendoktorwürde zum Dr. sc. agr. h.c. durch die Universität Hohenheim,
1993 Deutscher Umweltpreis und Bayer. Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst,
2006 Ernennung zum „Einstein-Professor“ der Chinesischen Akademie der Wissenschaften in Peking (höchste Auszeichnung für ausländische Gelehrte).

Publikationen

Fast 500 wissenschaftliche Veröffentlichungen, darunter 4 Bücher, sowie zahlreiche unveröffentlichte Fachvorträge.
Betreuung von 43 Dissertationen und 8 Habilitationen.