Japanischer Staudenknöterich
Allgemeines
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Japanischen Staudenknöterichs ist das östliche Asien. In den meisten Ländern Europas gilt er als invasive Pflanzenart (Neophyt), die also nicht heimisch ist, aber durch ihr starkes Vermehren andere heimische Pflanzen verdrängt. Die Pflanze kann auf fast allen Standorten wachsen, auch auf nassen und zeitweise überfluteten. Daher ist sie oft in der Nähe von Gewässern zu finden.
Unter der Bodenoberfläche bildet der Japanische Staudenknöterich sogenannte horizontale Rhizome („Kriechsprossen“) aus. Die Pflanze kann sich dadurch sehr schnell ausbreiten. Auch aus sehr kleinen Pflanzenteilen können sich neue Pflanzen entwickeln. Teile von Wurzelstöcken werden auch vom Hochwasser mitgerissen und dadurch weiter verbreitet. Im Winter stirbt der Japanische Staudenknöterich nur oberirdisch ab und treibt im nächsten Frühjahr neu aus.
Warum ist die Pflanze problematisch?
Dadurch, dass sich die Pflanze so schnell verbreitet, verdrängt sie viele andere heimische Pflanzen. Diese heimischen Pflanzen sind aber zumeist wichtige Nahrungsgrundlagen für heimische Insekten. Viele Insekten sind sogenannte Spezialisten, dh. sie benötigen zum Leben ausschließlich bestimmte Pflanzen oder Pflanzengattungen. Existieren diese nicht mehr oder zu wenig, sterben im schlimmsten Fall die „passenden“ Insektenarten ebenfalls aus.
Durch die kräftigen Stängel können auch Mauern, Straßen, Rohre oder Flussufer durch den Japanischen Staudenknöterich geschädigt werden.
Bekämpfung
Die Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs ist durch die unterirdischen Rhizome sehr schwierig, da diese in regelmäßigen Abständen einzeln und tief genug ausgerissen bzw. ausgegraben werden müssten und entsprechend fachgerecht entsorgt werden müssen. Eine stetige Mahd (z.B. alle 14 Tage), kann der Pflanze Energie nehmen. Ob dies langfristig wirklich zum Absterben führt, ist noch nicht wissenschaftlich belegt. Vielmehr besteht die Gefahr, dass sich durch auch sehr kleine Pflanzenteile der Knöterich weiter ausbreitet und auch das unterirdische Wachstum wie in einer Art „Notbetrieb“ verstärkt wird.
Eine Bekämpfung kann mit chemischen Mitteln erfolgen, was jedoch bei Grundwasser, Boden und umliegenden Pflanzen starke Schäden hervorrufen kann. In der Nähe von Gewässern, wo der Japanische Staudenknöterich oft vorkommt, ist der Einsatz chemischer Mittel zudem verboten.
Eine andere Möglichkeit ist, die Pflanzen mit heißem Dampf oder Elektrostößen abgetöten werden. Auch hier werden umliegende Pflanzen und Bodenlebewesen geschädigt. Mit der Abdeckung von schwarzer Kunststofffolie, die den Stängeln das überlebenswichtige Licht nimmt, können Bestände eingedämmt werden. Aktuell gibt es Forschungen mit einer Blattfloh-Art, welche den Japanischen Staudenknöterich abfrisst, jedoch bisher keine anderen Pflanzen im Umkreis.
Eine erfolgreiche Bekämpfung kann mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Was können Sie als Bürger tun?
- Keinen Japanischen Staudenknöterich kaufen oder züchten
- Bestände auf öffentlichen Flächen der Stadtverwaltung oder dem Bauhof melden
Im eigenen Garten Pflanzen entfernen:
- Ausgraben: dabei müssen so viele Pflanzenteile wie möglich entfernt werden, auch ganz feine Rhizome und Wurzeln. Geräte müssen hinterher desinfiziert werden bevor damit andere Arbeiten durchgefüht werden. Es müssen auch kleinste Pflanzenteile entsorgt werden.
- Regelmäßig mähen: Dies kann zumindest ein weiteres Ausbreiten verhindern. Es müssen auch kleinste Pflanzenteile mit entsorgt werden. Der Rasenmäher muss desinfiziert werden.
- Abgeschnittene Pflanzenteile über Hausmüll entsorgen (nicht über Biotonne oder als Grünschnitt). Auch kleinste Pflanzenteile müssen eingesammelt werden.
- Abdeckung: Mit schwarzer Folie oder Plane, um der Pflanze das Licht zu entziehen.
Eine erfolgreiche Bekämpfung kann nur durch kontinuierliche Maßnahmen erfolgreich sein und kann – je nach Alter der Pflanze – mehrere Jahre in Anspruch nehmen.