Möllenbeck
Die Gründung des Klosters Möllenbeck ist für das Jahr 896 belegt, als das dem hl. Petrus geweihte Kanonissenstift das kaiserliche Privileg erhielt. Aus der ersten Bauperiode im frühen 10. Jahrhundert haben sich jedoch nur noch die beiden weithin sichtbaren, ottonischen Rundtürme erhalten. Die übrigen Gebäude des mehrfach niedergebrannten Gebäudekomplexes entstammen der Zeit zwischen 1479 - 1505, als der Augustinerorden das zwischenzeitlich stark herab gewirtschaftete Stift übernahm und wieder instand setzte. Die nahezu unverändert erhaltenen Klausurgebäude nördlich der Kirche stellen heute das seltene Beispiel einer kompletten Klosteranlage aus dem späten Mittelalter dar.
Nach der Reformation in Schaumburg 1560 diente das Stift Möllenbeck einige Jahrzehnte als Lateinschule und wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg zu einer Staatsdomäne umgewandelt. Heute beherbergt es unter anderem ein kirchliches Jugendheim.
Bedauerlicherweise wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts die gesamte Inneneinrichtung des Klosters versteigert, sodass der Besucher heute nur mehr die eindrucksvolle Architektur bewundern kann. Dennoch ist das Kloster gut als Ausgangspunkt oder Ziel für Ausflüge in die waldreichen Nordhänge des Lippischen Berglandes geeignet.
Auch der Ort Möllenbeck hat im Schatten des Klosters eine wechselvolle Geschichte erlebt. Bereits bald nach der Gründung des Stifts entstand eine florierende Handwerkersiedlung, die im frühen 13. Jahrhundert stadtähnlichen Charakter hatte und über Marktrecht, Ratsverfassung und eine eigene Pfarrkirche verfügte. Mit der Gründung Rintelns um 1235 begann die schließlich vollständige Auflösung dieser Siedlung zugunsten der aufblühenden Weserstadt. Das jetzige Dorf ist, ebenso wie die an der Straße nach Rinteln sich erstreckende Siedlung Hessendorf aus einer gezielten Neuansiedlung des 17. Jahrhunderts hervorgegangen.
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Weitere Informationen finden Sie auch unter www.moellenbeck-info.de