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Franz von Dingelstedt

 

Franz von Dingelstedt ist unter anderem der Dichter des bekannten Weserlieds „Hier hab ich so manches liebe Mal". Er soll den Anfangstext des Liedes in einer Gaststätte in Todenmann (heute „Altes Zollhaus")  mit einem „Schaumburger Diamanten" (Bergkristall) aus Liebeskummer in eine der dortigen Fensterscheiben geritzt haben. Die Fensterscheibe ist nicht mehr vorhanden.

 Unmittelbar neben der Gaststätte errichtete man dem Weserlieddichter am 17.5.1931 ein Denkmal. Seit 1889 erinnert am Haus Ritterstraße 18  eine Gedenktafel an Franz von Dingelstedt, der hier seine Jugendjahre verbrachte.

 

Rinteln ehrte Franz von Dingelstedt mit der Namenswidmung „Dingelstedtwall" und der Einrichtung eines „Dingelstedtzimmers" im Museum "Eulenburg". 1913 fasste man den Plan, auf dem Marktplatz einen „Dingelstedtbrunnen" aus Anlass seines 100. Geburtstags zu errichten. Am Abend der feierlichen Grundsteinlegung am 28.06.1914 durch Bürgermeister Wachsmuth erschreckte die Nachricht von der Ermordung des österreich-ungarischen Erzherzogs Franz Ferdinand in Sarajewo, die Anlass zum Ausbruch des 1. Weltkriegs wurde. Drohende Kriegsgefahr und nachfolgende finanzielle Engpässe verhinderten die Ausführung dieses Brunnens.

Eckdaten aus dem Lebenslauf Franz von Dingelstedts:

30.06.1814 In Halsdorf bei Wohra (Oberhessen) geboren
1816 Der Vater wird nach Rinteln als Stadtkämmerer und Möllenbecker Klostervogt versetzt.
1821-1831 Besuch des Rintelner Gymnasiums. Dingelstedt erhielt mit 17 Jahren das beste Zeugnis, das bis dahin an der Schule vergeben wurde.
1831-1834       Studium in Marburg (Theologie). Bereits damals entwickelte sich sein großes Interesse für das Theater.
1836-1838 Lehrer für neue Sprachen und Literatur am Gymnasium in Kassel.
1838-1841 Strafversetzung nach Fulda wegen unliebsamer schriftstellerischer Kritik an der fürstlichen Regierungsweise.
1842 Aufenthalte in Paris und London.
1843 Hofrat, Bibliothekar und Dramaturg in Stuttgart.
1851-1857 Intendant am Hoftheater in München.
1857 Er wird in München geadelt.
1857-1867 Generalintendant am Theater in Weimar.
1867-1875 Direktor der Hofoper in Wien.
1875 Generalintendant der Hofoper und des Burgtheaters in Wien.
1876 Wegen seiner Verdienste als Generalintendant wird Franz von Dingelstedt in den Freiherrenstand erhoben.
15.05.1881 in Wien verstorben

 Quelle: Stadt Rinteln Lexikon von Ullrich Künkel

 

Zum 200. Geburtstag Franz von Dingelstedts wurde an historischer Stelle im Restaurant "Altes Zollhaus" ein kulturelles "Dingelstedt-Dinner" veranstaltet.