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Friedrich-Wilhelm Ande

geb. 29.09.1885 in Mülheim/ Elsaß; gest. 05.04.1945

Friedrich-Wilhelm Ande studierte Deutsch, Geschichte, Philosophie und Erdkunde an den Universitäten Straßburg, Marburg und Berlin. Er war Teilnehmer des 1. Weltkrieges und ging 1919 als Studienassessor an das Lehrerseminar in Homberg/ Elfze. Im Herbst 1919 kam er nach Rinteln ans Gymnasium und wurde 1921 Studienrat. Am 1.10.1923 wurde er Studiendirektor am hiesigen Hildburg- Lyzeum.
 
In Rinteln setzte Ande seine akademischen Kenntnisse fruchtbar in der Heimatforschung und in der kulturellen Arbeit ein. Er trug viele Akten, Urkunden und Übersetzungen archivarisch zusammen und verfasste zahlreiche eigne Forschungsschriften über Rinteln und das Schaumburger Land. Auch im Rat der Stadt war er aktiv tätig.
 
1939 wurde er zum Kriegsdienst einberufen. Nach Verwundung und Krankheit kam er 1942 nach Rinteln zurück und war Hauptmann einer Sanitätskompanie in der Lazarettstadt. Bei den Kämpfen um Rinteln Anfang April 1945 setzte er sich für die Freigabe zweier festgehaltener amerikanischer Parlamentäre beim Deutschen Kampfkommandanten ein. Zufällig anwesende höhere NS-Parteifunktionäre verhafteten ihn und nahmen ihn mit. Später wurde Ande in der Nähe von Hannover, unter ungeklärten Umständen erschossen, aufgefunden. Er wurde am 16.05.1945 auf dem Reformierten Friedhof in Rinteln beigesetzt.
 
Die Stadt ehrte Ande mit der Aufstellung eines Ande-Denkmals am gleichnamigen Ande-Platz. Weiterhin wurde die Friedrich-Wilhelm-Ande-Straße nach ihm benannt.


Quelle: Stadt Rinteln Lexikon von Ullrich Künkel