Frag doch mal, was du für deine Stadt tun kannst
Rinteln (wm). Die Stiftung für Rinteln, im September 2008 gegründet, sucht neue Stifter. Deshalb will der Vorstand am Sonntag von 14 bis 19 Uhr in ein Adventshäuschen auf den Rintelner Weihnachtsmarkt ziehen und dort für die Stiftung werben.
Die Schüler der Grundschule Süd haben rund 200 Lesezeichen gebastelt, die in der Hütte abgegeben werden, man kann Niemeyer-Kaffee aus der Weserstadt für einen Euro kaufen, dazu alle Rinteln-Artikel von „Pro Rinteln", also Kaffeetaschen, Schirme und vieles mehr. Selbstverständlich dürfen die Bürger auch spenden, denn die Stiftung steckt noch in den Kinderschuhen und braucht Geld, um Gutes zu tun.
Der Stiftungszweck, die Förderung von Bildung und Sport in der Stadt ist erheblich erweitert worden, auch aus den Bereichen Umweltschutz, Heimatpflege und Denkmalschutz können einzelne Projekte gefördert werden. Immer solche Projekte, betonte der Vorstand, für die es in der Stadtkasse kein Geld gibt.
Das bedeute aber nicht, erklärte Vorstandsmitglied Wolfgang Foerstner, dass die Stiftung Ausfallbürge des Sozialstaates ist. Der Vorstand ist so besetzt, dass Stiftungsaufgaben wie die wichtigsten Institutionen vertreten sind: Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz für die Stadt, Manfred Asche für Bildung und Sport, Andreas Kühne-Glaser für die Kirche, Hermann Stoevesandt für die Wirtschaft und Wolfgang Foerstner für die Sozialverbände.
Die Stiftung hat bereits 144 Kindern aus sozial schwachen Familien Essen in der Schule ermöglicht, die Teilnahme an Klassenfahrten finanziert, im Sommer den kostenlosen Eintritt im Weserangerbad ermöglicht.
Als neues Projekt erhalten die Schüler der Klassen drei bis sechs eine Büchereikarte zur kostenlosen Buchentleihung. Überlegt werde zurzeit auch, Honorarkräfte für den Deutschunterricht zu bezahlen, um die Integration von Schülern mit Migrationshintergrund zu erleichtern.
Die Stiftung möchte noch mehr tun, doch dafür braucht sie Mittel, deshalb appellieren die Vorstandsmitglieder an den Bürgergeist „Rintelner für Rinteln" in Abwandlung des Kennedy-Wortes „Frage nicht, was deine Stadt für dich tun kann, sondern, was du für deine Stadt tun kannst."
Anlässe für eine Stiftung sind eine Frage der Ideen: So könnten Gastgeber bei runden Geburtstagen, Jubiläen oder anderen Feiern statt Blumen und Geschenken um eine Spende für die Stiftung bitten. Manfred Asche meint dazu: „Viele haben das Bücherregal voll, den Weinkeller auch, wer eingeladen wird, freut sich vielleicht auch, wenn er für einen guten Zweck spenden kann und sich nicht ein meist schwer zu findendes originelles Geschenk einfallen lassen muss - das gilt übrigens auch für Firmenjubiläen."
Auch die klassische Stiftung bei einem Erbe ist selbstverständlich möglich und eine solche Stiftung in Höhe von 180 000 Euro ist auch das Grundvermögen der Stiftung, deren Zinsen für Projekte eingesetzt werden können. Auch an einen jährlichen Stiftungsempfang mit Essen hat der Vorstand schon gedacht.
Spendenkonten sind bei der Sparkasse Schaumburg (BLZ: 255 514 80, Konto 510 100 001) und bei der Volksbank in Schaumburg (BLZ 255 914 13, Konto 244 244 2000) eingerichtet.
Wer 500 Euro stiftet, darf sich auch auf einer Stiftertafel verewigen - sofern er das denn will.
Schaumburger Zeitung vom 03.12.2009