Partnerschaftsgewalt
Zuhause nicht sicher
Die kriminalstatistische Auswertung zeigt - Fälle von Gewalt in Partnerschaften auch 2019 auf hohem Niveau
Die Zahl von Mord und Totschlag, Sexualdelikten, Körperverletzungen oder Stalking in (Ex-) Paarbeziehungen im Jahr 2019 hat sich - auf weiterhin hohem Niveau - leicht erhöht.
Zu 81% waren Frauen betroffen und zu 19% Männer. Die Hälfte der Opfer lebte zum Tatzeitpunkt mit dem Täter oder der Täterin in einem Haushalt (50,5%).
An fast jedem dritten Tag wird in Deutschland eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Und alle 45 Minuten wird – statistisch gesehen – eine Frau Opfer von vollendeter und versuchter gefährlicher Körperverletzung durch Partnerschaftsgewalt.
Die BKA-Zahlen des Jahres 2019, die ungefähr den Zahlen des Jahres 2018 entsprechen sind im Einzelnen:
- 141.792 Personen wurden Opfer von Mord und Totschlag, Körperverletzungen, Vergewaltigung, sexueller Nötigung, Bedrohung und Stalking, Freiheitsberaubung.
- Knapp 115.000 Frauen waren von Partnerschaftsgewalt betroffen.
- Frauen und Männer wurden Opfer von Partnerschaftsgewalt:
- vorsätzliche einfache Körperverletzung - über 69.000 Frauen, 17.800 Männer
- Bedrohung, Stalking, Nötigung - 28.906 Frauen, 3.571 Männer
- Freiheitsberaubung - 1.514 Frauen, 183 Männer
- gefährlicher Körperverletzung - 12.000 Frauen, 5.169 Männer
- Mord und Totschlag - 301 Frauen, 93 Männer
- Der Anteil männlicher Opfer ist bei vorsätzlicher, einfacher Körperverletzung mit 20,5% sowie bei Mord und Totschlag mit 23,6% vergleichsweise am Höchsten.
- Es gab 118.176 erfasste Tatverdächtige, davon waren 66,1% deutsche Staatsangehörige, türkische Staatsangehörige (5,7%), polnische Staatsangehörige ( 2,7%), syrische Staatsangehörige (2,6%) und rumänische Staatsangehörige (1,7%)
- Von den insgesamt 141.792 erfassten Opfern waren 70,5% deutsche Staatsangehörige, türkische Staatsangehörige (3,9%), polnische Staatsangehörige (3,1%)
Maßnahmen, Projekte und Initiativen im Kampf gegen Gewalt an Frauen und Männern:
- Runder Tisch von Bund, Ländern und Gemeinden zur Stärkung des Hilfenetzes.
- Bundesförderprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ für den Ausbau von Beratungsstellen und Frauenhäusern
- Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ - unter 08000 116 016 rund um die Uhr kostenlose, anonyme und niedrigschwellige Erstberatung in 18 Sprachen.
- Initiative „Stärker als Gewalt“ mit verschiedenen Aktionen - Diese Initiative habe ich als Gleichstellungsbeauftragte mit einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt Rinteln mit einer kleinen Aktion am 25.11.2020 unterstützt: