Trotz Neuer Medien: das gute alte Buch "lebt"

09.02.2005

Trotz Neuer Medien: Das gute alte Buch „lebt"

Ein Blick in die Statistik der Stadtbücherei / Vorlesestunden beliebt / Bücherflohmarkt am 24. April

Das hört sich schon nach Stress an: Fast 67 Ausleihen pro Stunde verzeichnete vergangenes Jahr das Team der Stadtbücherei Rinteln an manchen Tagen. Insgesamt bewältigten Leiterin Andrea Tuschke und ihre Mitarbeiterinnen Elke Klinner und Sabine Klein die stolze Zahl von 105 504 Ausleihen, was zeige, so Tuschke, dass die Bücherei nach wie vor eine wichtige Institution in der Stadt ist.

Die Zahl der Leser ging zumindest in der Statistik um 345 auf 1771 zurück. Seit dem 1. Februar 2004 werden Nutzungsgebühren erhoben – 2 Euro pro Monat oder 12 Euro im Jahr. Das Gros der Leser stammt aus dem Stadtgebiet, 320 wohnen in den umliegenden Gemeinden. Stärkste Gruppe sind die 36- bis 45-Jährigen mit 412 eingetragenen Lesern, gefolgt von 364 im Alter unter 15 Jahren sowie 303 zwischen 16 und 25 Jahren. Den 20 838 Büchern und Zeitschriften in den Regalen bleibt kaum Zeit Staub anzusetzen. Rechnerisch wird jedes fast vier Mal im Jahr ausgeliehen, darf vier Wochen beim Leser bleiben. Für eine Woche dürfen CD’s, Hörkassetten, Videos oder DVD’s ausgeliehen werden, insgesamt 25467 Entleihungen. Hierunter stechen 8521 ausgeliehene Tonträger von Hörbüchern heraus. 2004 wurden 118 Hörbuchtitel angeschafft. Die breite Auswahl versüßt die Hausarbeit, überbrückt lange Autofahrten oder hilft denjenigen, die aus Altersgründen nicht mehr so gut lesen können.

Als sehr hilfreich loben Leser die regelmäßig erscheinenden Listen mit den Neuerscheinungen. Im Bereich Jugendbücher habe die Bücherei kräftig aufgestockt, berichtete Andrea Tuschke, seit die Realschule am Kollegienplatz untergebracht ist, praktisch „um die Ecke".

Viele Leser orientieren sich an den Bestsellerlisten, was sich wiederum an den Verleihzahlen ablesen lässt. So stehen ganz obenan Romane wie „Der Schwarm" von Frank Schätzing, „Wer die Wahrheit sucht" von Elizabeth George, „Illuminati" und „Sakrileg" von Dan Brown. Ein Revival wie Anfang der neunziger Jahre erleben Frauenromane von Autorinnen wie Susan Elizabeth Phillips, Susanne Fröhlich und Nora Roberts.

Beliebte Sachbücher waren „Moppelich" von Susanne Fröhlich, „Mein Rückenbuch" von Dietrich Grönemeyer, Kochbücher von Jamie Oliver und Tim Mälzer, Biografien aller Art („Mein Leben" von Bill Clinton oder „Feel" von Robbie Williams). Ebenso gefragt ist „Politisches".

96 Vorlesestunden haben ehrenamtliche Mitarbeiter in der Bücherei angeboten (Donnerstag von 15 bis 16 Uhr für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren und Mittwoch von 17 bis 18 Uhr für Kinder von sieben bis 12 Jahren). Alle waren gut besucht. Nach wie vor ein Hit ist der Bücherflohmarkt, nächster Termin dafür ist Sonntag, 24. April.

Zum Schluss hatte Andrea Tuschke noch einen Geschenktipp: „Verschenken Sie zwölf Monate Lesespaß mit den Gutscheinen über Jahresnutzungsgebühren."

Das Angebot der Stadtbücherei sowie die Neuerscheinungen sind auch im Internet nachzulesen: „www.buecherei.rinteln.de".

(Auszug aus der Schaumburger Zeitung vom 09.02.2005)