Wohnmobiltouristen-warum keine Stellplatzgebühren?
08.05.2006
Wohnmobiltouristen - warum keine
Stellplatzgebühren?
Seit kurzem ist Rinteln bei Wohnmobiltouristen in aller Munde. Und
das liegt vor allem auch an dem von der Stadt Rinteln gebauten und
im März dieses Jahres eröffneten Stellplatz an der Weser.
Obwohl der Bau des Wohnmobilstellplatzes in den vergangenen Monaten
zu lebhaften Diskussionen geführt hat, zeigt sich doch die
Richtigkeit der Entscheidung darin, dass der Platz gut besucht und
an manchen Tagen sogar voll ausgelastet ist. Auf diese Weise werden
zahlreiche Kurzurlauber, denn dazu zählen Wohnmobiltouristen
bekanntlich, in die Stadt Rinteln gezogen, die sich sonst
möglicherweise für einen anderen Standort entschieden hätten. Dabei
sollte man nicht dem Irrtum verfallen, dass sich Wohnmobilreisende
ausschließlich in ihrem Fahrzeug aufhalten. Im Schnitt gibt jeder
Wohnmobiltourist laut einer Erhebung des ADAC pro Tag um die 40
Euro aus, wovon insbesondere die am jeweiligen Standort ansässige
Gastronomie profitiert. Durch den Wohnmobilstellplatz ist auch
keine Konkurrenz zu vorhanden Campingplätzen entstanden, wie
Gespräche mit Besuchern des Platzes gezeigt haben. Wohnmobilisten
sind keine typischen Campingplatzbesucher- Wir wollen ohne
Formalitäten jederzeit kommen und gehen können diese Aussage
hört man immer wieder.
Auch die von verschiedenen Seiten auftauchende Forderung nach einer
Stellplatzgebühr lässt sich ganz einfach entkräften.
Der Wohnmobilstellplatz am Weseranger ist zu 50% über das
europäische Förderprogramm LEADER+ finanziert worden. Voraussetzung
für diese hohe Förderquote ist, dass keine Einnahmen durch den
Betrieb des Platzes erzielt werden. Lediglich konkret bezogene
Leistungen wie Strom etc. dürfen gegen Entgelt abgegeben werden,
was auch geschieht.
Vor diesem Hintergrund ist die Entscheidung für den Bau des
Stellplatzes einfach gewesen:
Viel Geld aus Brüssel stand einem Bauvorhaben mit der wagen
Möglichkeit der Finanzierung durch geringe und nur schwer
kalkulierbare Stellplatzgebühren gegenüber welche Kommune hätte
da anders entschieden, zumal ohne eine entsprechend hohe
Kostenbeteiligung seitens der EU der Stellplatz gar nicht gebaut
hätte werden können.
Durch den attraktiv gelegenen Wohnmobilstellplatz an der Weser hat
die Stadt Rinteln ein weiteres touristisches Highlight in einem
Marktbereich bekommen, der sich, glaubt man den Prognosen, stetig
weiter entwickeln wird.