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Energiesparen ist das Gebot der Stunde

18.07.2022

Stadtwerke Rinteln geben Tipps für Privathaushalte – Entwicklung der Gaspreise dynamisch – Alarmstufe nimmt alle Verbraucher und Energieversorger in die Pflicht

 

Am 23. Juni hat die Bundesregierung die Alarmstufe des Notfallplans Gas ausgerufen. Das ist die zweite von drei Eskalationsstufen und zeigt an, dass eine Verschlechterung der Gasversorgung eingetreten ist. Die Versorgungssicherheit ist aktuell weiterhin gewährleistet. Allerdings können die Gasspeicher aller Voraussicht nach nicht im geplanten Umfang aufgefüllt werden. Ulrich Karl, Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln GmbH, erklärt: „In der Alarmstufe sind wir Gasnetzbetreiber dazu verpflichtet, noch engmaschiger Informationen über Gasfluss, Netzkapazitäten und Zugriff auf Speicher an die Bundesnetzagentur zu kommunizieren.“ Denn jetzt arbeiten viele Stellen daran, die Gasversorgung für den kommenden Winter abzusichern. Ulrich Karl betont: „Die Lage ist ernst. Energiesparen ist jetzt das Gebot der Stunde.“

 

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren

Durch das Ausrufen der Alarmstufe kann die Bundesregierung Schritte außer der Reihe einleiten, beispielsweise können jetzt Kohle- und Ölkraftwerke aus der Reserve in Betrieb gehen, um Gaskraftwerke bei der Stromproduktion abzulösen. Freiwerdende Gasmengen können dann in die Speicher fließen. Sollte es zu Engpässen kommen, sind die Stadtwerke Rinteln gut vorbereitet: „Wir sind seit Wochen in Gesprächen mit unseren Geschäftskunden und haben mit ihnen gemeinsam erste Abschaltpläne erarbeitet“, sagt Ulrich Karl. Sollte es zu einer Gasmangellage kommen, werden Abschaltungen in der vorbereiteten Reihenfolge durchgeführt. Ein zentrales Ziel im Notfallplan Gas ist es, geschützte Abnehmer wie Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen und Privathaushalte jederzeit sicher mit Gas zu versorgen. Sollte es zu einer kurzfristigen Anpassung der Preise kommen, werden die ca. 4.100 Erdgas-Kunden der Stadtwerke darüber schriftlich informiert.

 

Rintelner Lösungsansätze

Bürgermeisterin Andrea Lange und Ulrich Karl betonen: „Indem alle Verbraucherinnen und Verbraucher schon jetzt bewusster mit Energie umgehen, können wir alle die Situation abmildern.“ Andrea Lange appelliert: “Es ist absolut wichtig, dass wir alle sehr bewusst mit unseren Ressourcen umgehen und jetzt Energie sparen, wo wir nur können. Die Stadt Rinteln mit ihren städtischen Betrieben und Unternehmen möchte aktuell mit gutem Beispiel vorangehen und setzt schnellstmöglich Maßnahmen zur Energieeinsparung um. Die angespannte Situation an den Energiemärkten erfordert ein gemeinschaftliches und solidarisches Handeln.“

Stadt und Stadtwerke erarbeiten in der neu eingerichteten ämterübergreifenden Arbeitsgruppe „Energiesparen“ kurz- und mittelfristige Maßnahmen, um den Energiebedarf zu senken. „Das ist eine absolut sinnvolle gemeinsame Initiative innerhalb des Stadtkonzerns bei der wir mit unseren Messdaten Hinweise auf mögliche Energie- und damit Kosteneinsparpotenziale geben können“, sagt Ulrich Karl. Sofern Nord Stream 1 am 21. Juli nicht wie geplant wieder in Betrieb geht, bleibt abzuwarten, ob die fehlenden Mengen ersetzt oder eingespart werden können und ob die Bundesregierung die Notfallstufe - Stufe 3 des Notfallplans - ausruft.

Andrea Lange informiert, dass die Stadtverwaltung gemeinsam mit Polizei, Feuerwehr und Stadtwerke darüber hinaus einen Krisenstab für Rinteln einberuft. Die Einberufung eines Krisenstabs, unter der Leitung der Bürgermeisterin, dient der Vorsorge. Wie Haushalte bereits jetzt durch einfache Maßnahmen ihren eigenen Energieverbrauch und damit dann auch Ihre Energiekosten senken können, haben die Stadtwerke Rinteln auf ihrer Website zusammengestellt.

 

Preisentwicklung nicht vorhersehbar

Wie die Preise für Gas und Strom sich genau entwickeln werden, ist nicht vorhersehbar. Alle Verbraucher müssen sich aber darauf einstellen, dass Energie - egal welche - in den kommenden Jahren grundsätzlich teurer wird. Das niedrige Preisniveau der vergangenen Jahre werden wir so schnell nicht mehr erreichen, da ist sich Ulrich Karl Geschäftsführer der Stadtwerke Rinteln sicher. Eine kurze Verschnaufpause gibt es beim Strompreis: Zum 1. Juli 2022 ist die EEG-Umlage entfallen. Diesen Vorteil von 4,43 Cent pro Kilowattstunde brutto haben die Stadtwerke vollständig an alle Kundinnen und Kunden weitergegeben. Im Einkauf bleibt der Strompreis jedoch auf sehr hohem Niveau – denn Strom wird auch in Gaskraftwerken produziert. Ulrich Karl weist bereits heute darauf hin: „Denken Sie daran, jetzt Ihre Abschläge für Gas und Strom lieber etwas höher anzusetzen als zu niedrig, um größere Überraschungen und Nachzahlungen bei der Jahresabrechnung im Januar 2023 zu vermeiden. Einige unserer Kundinnen und Kunden habe dies bereits mit unserem Kundencenter abgestimmt und Anpassungen vereinbart. Sollten wir um eine Preiserhöhung bei Gas, Wärme und Strom nicht herumkommen, werden wir unsere Kundinnen und Kunden rechtzeitig informieren.“