Unterstützung für BASTA
15.12.2022
Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rinteln spendet
Die Beratungsstelle BASTA verzeichnet seit Pandemiebeginn einen stark steigenden Gesprächsbedarf. Nicht nur die Anzahl der Klientinnen hat zugenommen, sondern ebenso der Kontakt zu diesen. Ursachen für den starken Anstieg der Beratungszahlen sind:
- Mehr Gewalttaten in der Pandemie - Häusliche Abgeschiedenheit erleichtert sexuellen Missbrauch. Krisensituationen führen zu mehr Gewalt durch den Beziehungspartner. Sexualisierte Gewalt durch Gleichaltrige (Peergroup) steigt in der Krise.
- Mehr sensibilisierte Lehrkräfte und Fachkräfte im sozialen Bereich melden sich mit Verdacht auf sexuellen Missbrauch, verweisen Jugendliche an BASTA, fragen Präventionsangebote und Beratung zur Schutzkonzepterstellung an.
- Mehr suizidale Krisen sind Thema in der Beratung mit sofortigem Handlungs- und Koordinierungsbedarf.
- Mehr (geflüchtete) Frauen und Mädchen mit Migrationshintergrund finden den Weg zu BASTA. Die Organisation von Sprachmittlung erfordert mehr Zeit.
- Mehr Betroffene digitaler Gewalt melden sich, denn es wird zunehmend leichter, Straftaten über soziale Medien anzubahnen, z. B. Mädchen über Chatgruppen und soziale Netzwerke zu erreichen (jüngstes Opfer dieses Jahr: 10 Jahre).
Damit sich BASTA auch weiterhin dafür einsetzen kann, Mädchen und Frauen jeden Alters und jeder Herkunft auf dem Weg zu begleiten, damit diese selbstbewusst, stark und zuversichtlich ihr Leben meistern können, ist der Verein auf Unterstützung angewiesen. Diese Unterstützung möchte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Rinteln Claudia Zehrer mit einer Spende in Höhe von 1.500 € geben. „Ich bin mir sicher, dass dieses Geld, das ich aus meinem Budget noch „oben drauf“ gebe, sehr gut angelegt ist, um den steigenden Bedarf an Beratungen auch in der Stadt Rinteln genüge zu tragen und die wertvolle Arbeit von BASTA zu unterstützen.“ Die Stadt Rinteln unterstützt BASTA bereits seit 2002 kontinuierlich und jedes Jahr.
Wer ist BASTA?
BASTA ist eine unabhängige Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt und Beratungsstelle für Mädchen und Frauen in Krisensituationen jeglicher Art und zuständig für das Einzugsgebiet des gesamten Landkreises Schaumburg. Die Arbeit des mildtätigen Trägervereins BASTA Mädchen- und Frauenberatungszentrum e. V. wird getragen von aktiven Frauen, die als Vorstands- und Vereinsfrauen ehrenamtlich tätig sind. Die angestellten Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle sind psychotherapeutisch bzw. im Präventionsbereich ausgebildete Fachkräfte. Das Beratungsangebot richtet sich an ratsuchende Frauen und Mädchen sowie Angehörige und professionelle Fachkräfte. Auch die Angehörigen von betroffenen Jungen können sich an BASTA wenden. Die Räumlichkeiten sind in der Regel Frauen und Mädchen vorbehalten. Männliche Bezugspersonen können zu bestimmten, hierfür festgelegten Zeiten (mit-)beraten werden. Mit Projekten, Vorträgen und Veranstaltungen trägt BASTA außerdem zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt bei und bringt ihre fachliche Sicht in unterschiedliche Gremien ein, um die Lebenssituation von Frauen und Mädchen in unserer Gesellschaft zu verbessern. Auch Informationen über frauenspezifische Angebote in der Region zu den Themen Beratung und Therapie, Weiterbildung, Veranstaltungen sowie Informationsbroschüren z. B. zu Trennung/Scheidung, häuslicher Gewalt, Essstörungen und vielem mehr erhalten Interessierte in der Beratungsstelle. In der Mädchenzeit bei BASTA können sich Mädchen ohne vorherige Terminvereinbarung beraten lassen. Zum Angebot zählen auch die Begleitung zum Gericht, zur Polizei oder anderen Behörden sowie Informationen über soziale Einrichtungen und Therapiemöglichkeiten in der Region.
Die Arbeit der Fachberatungsstelle wird finanziert durch Zuwendungen des Landes Niedersachsen, des Landkreises Schaumburg, der Kommunen im Landkreis sowie durch Spenden und Mitglieds- und Kostenbeiträge.
Kontakt
Claudia Zehrer
Gleichstellungsbeauftragte
Klosterstraße 20
31737 Rinteln